Freitag, 5. August 2011

In der letzten Zeit/das letzte Jahr

Es ist gar viel geschehen. Nach 16 glücklichen Hundejahren ist im Januar 2010 mein Hund Mäx verstorben und am 6. Juni 2010 mein Mann Peter im Alter von 60 Jahren. Allerdings war er am Ende auch krank, hat auf der Intensivstation gelegen und zu guter letzt hat man ihm dann auch noch seinen linken Unterschenkel amputiert, und ich weiß bis heute nicht, ob mein Peter die Situation richtig mitbekommen hatte und ob es ihm am Ende bewußt war. Am Ende war es für Peter wohl eine Erlösung, denn wahrscheinlich wäre er mit einer Unterschenkelprothese überhaupt nicht klargekommem, zumal er sich vor seinem Krankenhausaufenthalt einfach ins Bett gelegt hat und nicht mehr aufstehen wollte. Daraufhin mußte ich ihm zuletzt Windeln anlegen und da er auch nicht mehr essen wollte oder konnte, habe ich ihm dann flüssige Nahrung besorgt. Dann wurden seine Zehen schwarz und ich habe dann die Feuerwehr geholt und das war dann der Anfang vom Ende. Damit hat sich mein Leben von Grund auf geändert. Alles mußte neu organisiert werden. Ich wohne dann auch seit September 2010 in einer neuen Wohnung von eineinhalb Zimmer Größe wieder im 4. Stock wie damals in der ersten Wohnung in der Hausnummer 17c. Die Renovierung der alten Wohnung war eine ganz schlimme Aufgabe. Die Sperrmüllabfuhr war erschreckend und geruchsbelastet sowie sehr schmutzig, die Räumung des Kellers erforderte die Bezahlung eines dreistelligen Betrages. Am Ende sollte ich für meine Nachmieterin noch die Steckdosenabdeckungen und die Fußleisten abwaschen. In dieser Zeit habe ich meinen Hausverwalter Arnold Repolust gut kennengelernt, er hatte ständig neue Arbeiten für mich zu erledigen zur Wiederherstellung meiner Wohnung. Am Ende mußte dann doch ein Maler kommen und alles wieder in einen bewohnbaren Zustand herrichten, was nicht sehr billig war.
Und jetzt weiß ich, was mir die ganze Zeit gefehlt hat. Es war der Blick ins Weite, das Wohnen auf Vogelflug- und Heißluftballonhöhe. Mein Blick schweift über Dächer und grüne Baumwipfel. Auf dem Dach mir gegenüber haben sich ca. fünf gemeine Stadttauben niedergelassen. Diese pflegen dort ihr Liebesleben und müssen ja nun auch irgendwo ihren Nachwuchs bekommen. Daraus folgt logischerweise, daß die Tauben beschlossen haben, immer bei mir im Blumenkübel ihre Eier zu legen, die ich natürlich immer brav entsorge. Ich habe jetzt beschlossen, jedes Ei auszublasen und alle noch folgenden Eier zu sammeln. Seit Mai 2011 habe ich einen Arbeitsplatz. Zwei Jahre mußte ich warten, bis sich die Gelegenheit bot. Ich sitze bei Öger Tours/Thomas Cook am Empfang und organisiere den Nachmittag. Nur leider ist das Vergnügen, einen Arbeitsplatz zu haben, am 31. Oktober 2011 schon wieder vorbei. Hier im Hause werden Abteilungen geschlossen und die Hälfte der Belegschaft ist gekündigt bzw. in eine Transfergesellschaft aussgegliedert worden. Da ich ja auch noch von einer Sicherheitsfirma an den Empfang entsendet bin, trifft es mich natürlich auch. Und das war es dann mit dem schönen Job, der doch genau in meinen Tagesplan passt, denn ich arbeite von 13.00 bis 18.00 täglich, das heißt, daß ich morgens noch gemütlich ausschlafen und frühstücken kann und dann im Laufe des Voprmittags fröhlich zu meiner Arbeit gehen kann. Ich bin nämlich sehr gerne hier.

Nur jetzt weiß ich, was ich nicht mehr möchte, ich möchte nicht mehrVollzeit arbeiten, sondern nur noch Teilzeit, denn ich habe ja niemanden mehr, der für mich z.B. einkaufen geht oder mir ein Rezept von einem Arzt besorgt. Außerdem möchte ich auch noch gerne etwas von meinen Tagen haben und nicht nur morgens zur Arbeit, evtl. mitten in der Nacht und abends nach Hause gehen und sofort zu Bett, weil mir sonst mein Schlaf nicht ausreicht.

Vielleicht muß ich ja wieder zwei Jahre lang suchen.

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