Freitag, 5. November 2021

Familie geht vor

Nun durfte ich also in Rente gehen, vorzeitig, jedoch habe ich 35 Jahre voll. Und ich gehe mit 9% Abzügen, die ich bis zu meinem Lebensende haben werde. Natürlich bin ich von Altersarmut betroffen, denn ich hatte stets Jobs, die nicht unbedingt die beste Bezahlung beinhalteten. Dafür, kann ich jetzt meinen Alltag selbst gestalten. Ich meine jedoch auch, dass ich gefühlte 100 Jahre gearbeitet habe. Insofern habe ich alles richtig gemacht. Meine wichtigste Aufgabe ist natürlich jetzt die Betreuung meiner Eltern, auch eine Art Vollzeitjob. Papa kann sich seit 2015 nur noch mit Hilfe eines sog. Gehbocks in seiner Wohnung fortbewegen. Die Treppen schafft er nicht mehr. Mama versorgt ihn nach besten Kräften, nur leider doch nicht sehr professionell. Manchmal kommt sie doch an ihre Grenzen. Speziell gegen passende Hilfsmittel sträubt sie sich mit aller Kraft. Das fängt bei einer Waschmaschine an und hört bei einem barrierefreien Duschumbau auf. Auch ein dringend angeratener Umzug in eine Seniorenwohnung steht nicht zur Disposition. Wäsche wird im Handwaschbecken, teilweise mit Duschbad oder Shampoo, erledigt. Ich bin ihr beim Einkaufen behilflich. Auch zur Kirche gehe ich Sonntags mit ihr. Das Büchereicafe neben der Philippuskirche in der dortigen Bücherei besuchen wir beide sehr gerne. Mama nimmt sogar noch an einem PC-Lehrgang für Senioren bei Herrn Matzen von Computerspende eV teil. Das ist der Stand der Dinge bis auf Weiteres. Später mehr.

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