Samstag, 12. November 2011

Fr., 11. November 2011

Es war der 11.11.11, der Tag, den Alexander für die Hochzeit gewählt hatte und so gaben sich Alexander und Bianca heute das Jawort nach sieben Jahren, in denen sie schon eine sehr stabile Beziehung geführt hatten. So fuhren also meine Eltern und ich mit der S-Bahn bis Agathenburg. Etwa eine Stunde hatten wir noch Zeit, und da es doch sehr kalt und frisch war, schauten wir zunächst einmal im Steh-Café nach, ob wir uns dort noch aufhalten könnten. Leider war es dort geschlossen. Glücklicherweise entdeckte ich in der Nähe des Schlosses einen Imbiss und so kehrten wir dort ein, wo Papa noch eine dreiviertel Bratwurst verzehrte und ich das andere Viertel. Dazu wärmten wir uns jeder mit einer Tasse Kaffee auf. Wir überquerten also die Bundesstraße 73 und machten uns auf den Weg zum Schloss Agathenburg. Das Buckelpflaster versuchten wir zu umgehen, indem wir hinter den Wirtschaftsgebäuden weitergingen. Aber auch dort war der Weg am Ende recht steinig. Ungefähr eine halbe Stunde vor Beginn der Hochzeit waren wir schon im Schloß und fanden uns im Vorraum ein. Ein toller Kronleuchter und ein historischer Kachelofen schmückten den Raum. Vor uns wurde noch ein anderes Brautpaar getraut. Das Paar und viele der Gäste waren in mittelalterliche Kleidung gewandet, als würden sie hinterher zu einem Rittergelage gehen oder dem Spectaculum in Billstedt einen Besuch abstatten.

Als ich schauen wollte, wo unsere Hauptpersonen blieben waren sie gerade in diesem Moment vor der Tür angekommen. Charlotte war es kalt und sie hat etwas gefroren. Bianca sah sehr schick aus in ihrem cremefarbenen bodenlangen schulterfreien schmal geschnittenen Kleid. Allerdings hatte sie auch eine Stola dabei, um die Schultern zu schützen. Im Haar hatte sie eine Spange mit zwei weißen Rosen. Auch Alexander sah sehr elegant in seinem Anzug aus. Seine Eltern begleiteten sie, denn sie alle waren mit zwei Autos gekommen und auch Kiril und Christa waren bei der Trauung dabei. Es war alles sehr schön und feierlich. Zwei Lieder hatten Bianca und Alexander ausgewählt, die jeweils vor und nach der Zeremonie gespielt wurden. Der Standesbeamte sprach sehr ruhig und fand die richtigen Worte für das junge Brautpaar.

Nach dem amtlichen Teil versammelten wir uns im Niedersachsenzimmer, wo für uns eine Kaffeetafel geseckt war. Das Zimmer war mit sehr schön verzierten Stühlen und einer passenden Bank eingerichtet, worauf das Brautpaar saß. Ein befreundetes Paar mit ihrer Tochter Tabea kam noch zum gratulieren. Jetzt hatte Bianca auch einen kleinen Blumenstrauß, denn mit dem Brautstrauß hatte es nicht geklappt, der war am Ende teurer als er sein sollte. und dann hatten beide darauf verzichtet. Bianca kannte die junge Frau aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Charlotte und Tabea sind Freundinnen. Auch diese beiden nahmen am Kaffeetrinken teil. Am Ende boten meine Eltern Kiril und Christa das Du an.

Wir fuhren dann zum Abend hin mit beiden Autos nach Buxtehude, da Alexander und Bianca dort in einer Gaststätte einen Raum für uns gemietet hatten, um noch gemütlich beieinander zu sitzen. Wir sind mit Alexander gefahren und Bianca mit ihren Schwiegereltern. Wir hatten aber noch ein paar Minuten Zeit. So gingen wir noch ein paar Schritte. In der Nähe der Buxtehuder Kirche handelte es sich um das Restaurant Abtshaus, wo der Seemann davor auf der Bank sitzt. Dort war ein separater Raum für uns gemietet, eine halbe Treppe hoch wie eine Art Hühnerleiter. Der Raum war wunderschön eingedeckt, auf dem Tisch standen Kerzen und Porzellantauben. Dazu lag eine Efeuranke auf dem Tisch. Begrüßt wurden wir alle mit einem Glas Sekt. Wir konnten à la carte auswählen und so bekam jeder, was ihm schmeckte. Charlotte hielt sich sehr tapfer, und beschäftigte sich teilweise mit sich selber, in dem sie ein Malbuch gebrauchte und später mit einem großen Wimmelbuch beschäftigt wurde. Das Essen war gut und reichlich, ich hatte Kürbiscremesuppe und Putenmedaillons mit Nudeln, Champignons und Schalotten. Am Schluss wurden noch Cappucino und Espresso serviert, Alexander hatte ein Eis und Bianca bekam eine Crème Brulé, die im Einweckglas serviert wurde. Die Crème wurde natürlich von der Bedienung flambiert, dann machte sie den Deckel vom Glas zu,damit die Flamme ausgeht und das Glas ging nicht mehr auf. So mußte Alexander seine kraft einsetzen, um das Vakuum zu lösen und dann funktionierte die Angelegenheit und Bianca durfte die Köstlichkeit genießen. Da mit Alkohol flambiert wurde, durfte Charlotte nicht probieren und dieses war der Auslöser für die plötzliche Müdigkeit unserer Enkeltochter. Nachdem wir dann langsam zum Ende des gemütlichen Abends kamen, spazierten meine Eltern mit mir ganz gemütlich in Richtung Buxtehuder Bahnhof, so wie wir immer gehen, wenn wir dort sind.

Wir hatten eine wunderschöne Hochzeit.

Jetzt bin ich also Schwiegermutter und es ist gut so.

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